Trump und Putin Grüße nach Moskau

Die Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump planen ein Gipfeltreffen. Angeboten hat es der Amerikaner.

21.03.2018, 23:01

Washington (dpa) l Trump hatte am Dienstag Putin telefonisch zu dessen Wiederwahl gratuliert. „Besondere Aufmerksamkeit wurde der Frage gewidmet, möglicherweise ein Gipfeltreffen abzuhalten“, hieß es anschließend in der Mitteilung aus Moskau. Über Ort und Zeit sei aber noch nicht entschieden worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Das Telefonat sei konstruktiv gewesen.

Mit der Gratulation an den russischen Staatschef Wladimir Putin zu dessen Wahlsieg hat sich US-Präsident Donald Trump einem Bericht zufolge über die ausdrückliche Empfehlung seiner Sicherheitsberater hinweggesetzt.

Die „Washington Post“ berichtete am Mittwoch, im Briefing-Material für Trump habe in Großbuchstaben „GRATULIEREN SIE NICHT“ gestanden. Außerdem habe Trump ignoriert, den Fall des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal zur Sprache zu bringen, dessen Vergiftung in England Russland vorgeworfen wird.

Der Informationsdienst Axios schrieb am Mittwoch, Trumps Umfeld sei sehr wütend über diese nach außen durchgestochenen, sensiblen Informationen. Axios zitiert Mitarbeiter Trumps, wonach dieser davon überzeugt sei, dass eine Verbesserung der sehr schlechten Beziehungen zu Russland nur über ein gutes persönliches Verhältnis zu Putin möglich sei.

Trump wird seit langem vorgeworfen, er fasse trotz vieler Vorwürfe gegen Moskau Russland und vor allem Putin persönlich zu sanft an.

Trumps Sprecherin Sarah Sanders sagte, der Präsident halte es für wichtig, mit Russland im Dialog zu bleiben, um auf Feldern gemeinsamer Interessen voranzukommen. Für ein Gipfeltreffen gebe es noch keine spezifischen Planungen.

Trump und Putin haben sich erst einmal am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg 2017 getroffen. Ein bilaterales Gipfeltreffen gab es entgegen den Erwartungen nicht. Der Kreml nannte das Telefonat konstruktiv und geschäftsmäßig. Es habe darauf abgezielt, die Probleme in den russisch-amerikanischen Beziehungen zu überwinden. Das Verhältnis ist derzeit so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Eine russische Beeinflussung der Präsidentenwahl in den USA 2016 sei kein Thema gewesen, sagte Sanders. Gefragt, ob die US-Regierung die Wahlen in Russland als frei und fair ansehe, sagte Sanders: „Wir sind auf unsere Wahlen fokussiert.“