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UN-Vertrag Dokument für Atomwaffen-Verbot aufgesetzt

Dutzende Staaten haben einen UN-Vertrag zum weltweiten Verbot von Atomwaffen begonnen. Ab 50 beteiligten Staaten tritt es in Kraft.

20.09.2017, 17:32

New York (dpa) l Ohne die Atommächte haben Dutzende Staaten mit der Unterzeichnung eines UN-Vertrags zum weltweiten Verbot von Atomwaffen begonnen. Brasiliens Präsident Michel Temer setzte am Mittwoch in New York als erster seine Unterschrift unter die Vereinbarung, auf die sich im Juli 122 von 193 Mitgliedsländern der Vereinten Nationen verständigt hatten. Das völkerrechtlich verbindliche Dokument tritt in Kraft, wenn 50 Staaten den Vertrag unterzeichnet haben.

"Die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki erinnern uns an die verheerenden Konsequenzen des Einsatzes von Atomwaffen", sagte UN-Generalsekretär António Guterres bei Eröffnung der Zeremonie und sprach von einem "Meilenstein". Heute existierten weltweit immer noch rund 15.000 Nuklearwaffen, die Guterres als "Endzeit-Waffen" bezeichnete.

Die meisten nuklearen Sprengköpfe besitzen die USA und Russland. Auch Großbritannien, Frankreich, China, Indien und Pakistan zählen zu den Atommächten. Israel hat den Besitz von Atomwaffen nie zugegeben, aber auch nicht dementiert. Das weitgehend abgeschottete Nordkorea besitzt nach Schätzungen der US-Geheimdienste bis zu 60 Nuklearwaffen.

Die Nato-Staaten erklärten, den UN-Atomvertrag abzulehnen. "Solange Atomwaffen existieren, wird die Nato ein nukleares Bündnis bleiben", unterstrichen die 29 Nato-Länder in einer in Brüssel veröffentlichten Stellungnahme. Deutschland hält sich wie die meisten Nato-Staaten mit der Begründung heraus, dass die Gespräche ohne die Atommächte keine Chancen hätten. Selbst Japan, das als einziges Land Angriffe mit Atombomben erlitten hatte, stimmte gegen die Verhandlungen.