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Unterhaltsvorschuss Staat zahlt für immer mehr Kinder

Die Behörden zahlen wieder für mehr Trennungskinder den Vorschuss stellvertretend für säumige Elternteile.

05.09.2019, 12:29

Berlin (dpa) l Die Zahl der Trennungskinder, für die der Staat Unterhaltsvorschuss zahlt, ist weiter gestiegen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) legte am Donnerstag in Berlin neue Daten vor. Demnach profitierten Ende vergangenen Jahres 805 799 Kinder in Deutschland vom Unterhaltsvorschuss. Mit der Leistung springt der Staat ein, wenn ein unterhaltspflichtiger Elternteil für sein Kind nicht zahlt oder nicht zahlen kann. Den Vorschuss zahlen die Behörden an den Elternteil, bei dem das Kind lebt und versuchen ihn dann beim säumigen anderen Elternteil wieder einzutreiben.

Nach Angaben des Familienministeriums vom Donnerstag hat sich die Zahl der Kinder, für die Unterhaltsvorschuss gezahlt wird, seit 2017 fast verdoppelt. Mit einer Gesetzesänderung wurde die Leistung damals ausgebaut. Seitdem haben Kinder unter bestimmten Voraussetzungen bis zum 18. Geburtstag Anspruch darauf, vorher gab es die Leistung nur für Kinder bis 12 Jahre.

Gezahlt werden maximal 272 Euro im Monat, je nach Alter des Kindes. Nach früheren Angaben des Ministeriums wurden 2018 insgesamt rund 2,1 Milliarden Euro an Unterhaltsvorschuss ausgezahlt. Wieder eingetrieben wurden davon aber nur etwa 270 Millionen Euro. In vielen Fällen lag das daran, dass Eltern so wenig Einkommen hatten, dass sie zu Unterhaltszahlungen gar nicht in der Lage waren.