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Wahlen Die CDU sucht den Superstar

Nach der amtlichen Stimmenauszählung in Hamburg von Montagabend hat die FDP die Fünf-Prozent doch knapp verfehlt.

24.02.2020, 23:01

Berlin (dpa) l Die scheidende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer sieht in der Ende April anstehenden Entscheidung über einen neuen Parteivorsitzenden auch ein wichtiges Signal für die künftige Kanzlerkandidatur der CDU. Das sagte Kramp-Karrenbauer am Montag nach Beratungen der CDU-Führungsspitze in Berlin. Sie habe in den vergangenen Wochen mit den möglichen Kandidaten und auch mit CSU-Chef Markus Söder entsprechende Gespräche geführt.

Mögliche Bewerber würden noch in der laufenden Woche erklären, ob sie kandidieren wollten, sagte Kramp-Karrenbauer. Sie gehe davon aus, dass es auch bei den möglichen Kandidaten NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Bundestagsfraktionschef Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Interesse an einer Bewerbung gebe. Als einziger hat bisher der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen seine Kandidatur angekündigt.

Mit der Entscheidung auf dem Parteitag werde die Frage geklärt, wer der Kanzlerkandidat der CDU sei. Wie man zu einem gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union gemeinsam mit der CSU kommen werde, müsse dann ihr Nachfolger als Parteichef klären müssen. Diese Wahl in acht Wochen sei mehr als nur die Wahl eines Bundesvorsitzenden, sondern ein ganz klares „Präjudiz“ für die Kanzlerkandidatur.

Nötig sei für eine Kandidatur mindestens eine Nominierung durch einen Kreisverband oder ein ähnliches Gremium, sagte Kramp-Karrenbauer. Bei ihren Gespräche habe es Einvernehmen gegeben, dass sich auch die möglicherweise Unterlegenen erkennbar und sichtbar in die Parteiarbeit einbinden würden. Damit sei die Grundlage dafür gelegt, dass selbst nach einer strittigen Entscheidung deutlich sei, dass die CDU nur bei breiter Aufstellung stark und zukunftsfähig sei.

Dem SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil warf die CDU-Chefin in der Frage der Abgrenzung ihrer Partei zur AfD eine Diffamierungs- und Schmutzkampagne vor. Klingbeil greife die CDU bei dem Thema immer wieder fälschlicherweise an, kritisierte Kramp-Karrenbauer am Montag nach Beratungen der CDU-Spitze in Berlin. „Dann soll er die Konsequenz ziehen und seine Partei auffordern, diese Regierung zu verlassen mit der CDU“ – oder er solle die Angriffe einstellen, ergänzte sie. Bisher habe Klingbeil weder das eine noch das andere getan. „Also kann ich es nur als eine ganz bewusste Diffamierungs- und Schmutzkampagne werten nach dem Motto: Irgendwas wird schon hängenbleiben.“