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Prozess Elf Anklagen nach Gruppenvergewaltigung

Eine 16-Jährige wurde mutmaßlich von elf Tätern in Israel vergewaltigt. Die Tat ereignete sich in einem Hotel.

02.09.2020, 16:39

Tel Aviv (dpa) l Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen in der Küstenstadt Eilat ist in Israel Anklage gegen elf Tatverdächtige erhoben worden. Dabei handele es sich um drei Erwachsene und acht Minderjährige, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch, dem 2. September, mit.

Ein 27-Jähriger und ein 28-Jähriger sowie 17 Jahre alte Zwillinge seien wegen Vergewaltigung angeklagt. Die anderen Personen seien wegen Beihilfe zur Vergewaltigung, sexueller Belästigung und unterlassener Hilfeleistung angeklagt. Nach Medienberichten wird mit weiteren Anklagen gerechnet.

Der Vorfall in einem Hotel in Eilat hatte in Israel für Entsetzen gesorgt. Laut Anklageschrift war die 16-Jährige mit zwei Freundinnen in die Urlaubsstadt gekommen. Am 12. August hätten sie mit Bekannten einer der Freundinnen am Pool gesessen. Dort hätten sich auch die beiden erwachsenen Tatverdächtigen aufgehalten. Der 28-Jährige habe mit der 16-jährigen ausgehen wollen, diese habe ein Date mit dem deutlich älteren Mann jedoch abgelehnt.

Später seien die Freundinnen ins Hotel gegangen. Die 16-Jährige habe dort viel Alkohol getrunken und sei benommen gewesen, "in einem Zustand, in dem sie keine Kontrolle mehr über ihre Taten und ihren Willen hatte". Die beiden Tatverdächtigen seien derweil in ein Zimmer in dem Hotel eingedrungen. Der 28-Jährige habe sich als Sanitäter ausgegeben und gesagt, er könne der benommenen Jugendlichen helfen.

In dem Zimmer hätten die vier Hauptangeklagten das Opfer dann gemeinsam äußerst brutal vergewaltigt, hieß es in der Anklageschrift. Einer von ihnen habe die Tat mit dem Handy gefilmt. Die anderen Angeklagten hätten sich ebenfalls im Zimmer aufgehalten, ihnen geholfen und die Jugendliche sexuell missbraucht.

Nach ihrer Rückkehr aus Eilat hatte die 16-Jährige bei der Polizei Anzeige erstattet. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nannte den Fall "erschütternd" und ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Er forderte ein hartes Vorgehen gegen die Täter.