1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Schlamperei beim Sojus-Fehlstart

Raumfahrt Schlamperei beim Sojus-Fehlstart

Pfusch an der Technik hat hat zum Fehlstart einer Sojus-Trägerrakete geführt. Das hat Auswirkungen auf Alexander Gerst.

01.11.2018, 23:01

Koroljow (dpa) l Der Fehlstart einer russischen Sojus-Trägerrakete am 11. Oktober ist durch Schlamperei bei der Endmontage ausgelöst worden. Das teilten die Raumfahrtbehörde Roskosmos und ihr Chef Dmitri Rogosin am Donnerstag in Moskau mit.

Bei dem Unfall zwei Minuten nach dem Start von Baikonur in Kasachstan hatten sich zwar die Raumfahrer Sergej Owtschinin und Nick Hague unverletzt retten können. Der Fehlschlag bringt aber die Flugpläne zur Internationalen Raumstation ISS durcheinander, was auch den deutschen Astronauten Alexander Gerst betrifft. Den nächsten bemannten Start setzte Roskosmos für den 3. Dezember an.

Rogosin sah Fehler beim Zusammenbau der Rakete vom Typ Sojus-FG im Weltraumgelände Baikonur als Auslöser für das Unglück. Die Arbeiter hätten bei der Montage eines Seitentanks an der ersten Raketenstufe „nicht die vorgeschriebenen Werkzeuge verwendet“, sagte er in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Einzelheiten nannte er nicht.

Deshalb sei aber ein Sensor beschädigt worden, der sonst die Trennung der ersten von der zweiten Raketenstufe regelt. „Das heißt, es ist kein Konstruktionsfehler“, sagte Rogosin. Der Umgang mit der Rakete sei falsch gewesen. „Es ist bewiesen, dass es wegen dieses Sensors passiert ist, und das kann nur bei der Montage der Rakete in Baikonur geschehen sein“, bestätigte Nikolai Sewastjanow, Generaldirektor eines Instituts für Raketenforschung.

Die Arbeit auf der ISS laufe trotz des Unfalls weiter, sagten die Roskosmos-Vertreter. Allerdings verzögerte sich der Zeitplan für Außeneinsätze und andere Arbeiten. So gibt es auch noch keinen Termin für die Rückkehr von Gerst.