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Spiele-Messe Gemeinsam das Universum retten

Mehr als 1100 Neuerscheinungen werden ab Donnerstag bei der Spiele-Messe in Essen vorgestellt.

07.10.2015, 23:01

Essen (dpa) l Ob es gleich um die Rettung des Universums geht oder nur um ein lustiges Partyspiel: Mit mehr als 1100 Neuheiten werden bei der weltgrößten Spielemesse in diesem Jahr so viele vorgestellt wie noch nie. Die Branche boomt, und dabei dreht sich alles bei der Veranstaltung in Essen nur um herkömmliche Brett- oder Kartenspiele. Computerspiele müssen vor der Tür bleiben. „Man meint immer, das Brettspiel stirbt aus. Das Gegenteil ist der Fall“, sagt die Sprecherin des Messeveranstalters Friedhelm Merz-Verlag, Dominique Metzler.

Gut 160 000 Fans werden von Donnerstag an bis Sonntag zu der seit mittlerweile 33 Jahren veranstalteten Messe erwartet. In vielen Hallen sind dabei Erwachsene deutlich in der Mehrzahl. Gespielt werde in fast allen Altersgruppen, nur Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen etwa 15 und 20 Jahren seien oft nur schwer zu begeistern, sagt der Vorsitzende des Verbands der Spieleverlage, Hermann Hutter.

Rund 910 Aussteller aus 41 Nationen stellen in diesem Jahr ihre Neuheiten und Trends vor. Vor allem Aussteller aus Asien drängten verstärkt auf den deutschen Markt, erläutert Metzler. Die meisten der bei der Essener Messe erstmals vorgestellten Spiele werden voraussichtlich schnell wieder aus den Regalen des Handels verschwunden sein. „Viele Neuheiten gibt es nur ein oder zwei Jahre.“

Im Trend sehen Experten Gemeinschaftsspiele, bei denen alle Teilnehmenden gemeinsam arbeiten müssen, anstatt gegeneinander zu konkurrieren. „Bei den sogenannten kooperativen Spielen bilden sich Teams, die zusammen eine Lösung suchen“, erzählt Hutter.

Neu vorgestellt wird bei der Messe etwa „Mysterium“, bei dem die Spieler einen Mörder gemeinsam anhand von Traumbotschaften eines Geistes ermitteln müssen. Bei „T.I.M.E Stories“ geht es um die Rettung des Universums.

Bis zu 18 Leute können sich bei „Mega Civilization“ an einem Brett treffen. Das satirische Brettspiel „Euro Crisis“ zur Finanzkrise setzt auf politische Aktualität. Um zwischenmenschliche Probleme geht es bei der Partyidee „Privacy Quickie“.

Rund 400 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mit Brett- und Kartenspielen umgesetzt. Auch für 2015 ist die Branche optimistisch: In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres wurde ein Umsatzplus von 8,4 Prozent erzielt.

Anders als auf der Messe entscheiden sich viele Käufer nach Erfahrung der Experten im Laden immer wieder für bewährte Klassiker. Zu den Allzeit-Favoriten zählten Dauerbrenner wie das bereits 80 Jahre alte „Monopoly“ oder „Mensch ärgere Dich nicht“.