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Aufgespießt Endlich Prinzessin

Charlotte Geppert erobert mit 100 den Thron des Kemptener Faschingsvereins

24.11.2015, 23:01

Kempten (dpa/vs) l Einmal im Leben Prinzessin sein, mit Krone, Ballkleid und allem, was dazu gehört: Für Charlotte Geppert ist dieser Mädchentraum Wirklichkeit geworden – wenn auch erst sehr spät. Die 100-Jährige repräsentiert als Charlotte I. den Faschingsverein aus Kempten in Bayern und ist damit wahrscheinlich Deutschlands älteste Faschingsprinzessin.

Manch Karnevalsverein klagt über Nachwuchsmangel auf dem Prinzenthron. Dabei ist das nur ein Mangel an Fantasie, wie Richard Brunner zeigt, der Präsident des erst vor drei Jahren gegründeten Kemptener Faschingsvereins. Er kenne die Frau nur lustig und halte sie als närrische Hoheit für bestens geeignet. „Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen“, sagt Charlotte I., „aber als man mich gefragt hat, dachte ich mir – da mache ich doch mit. Das hält jung.“ Sie fühle sich fit genug und freue sich vor allem aufs Tanzen.

Der Prinz an ihrer Seite heißt Bruno, ist 29 Jahre jünger und ihr Sohn. In den nächsten Wochen kommt einiges auf das Prinzenpaar zu. Mutter und Sohn werden bei Umzügen Bonbons vom Wagen werfen und ein paar Zunftempfänge absolvieren. Als Höhepunkt wartet am Sonnabend vor Rosenmontag der Umzug durch Kempten. Bruno Geppert traut seiner Mutter das straffe Programm zu: „Sie macht jeden Tag Gymnastik, geht spazieren und mehrmals am Tag die 50 Stufen in ihrer Wohnung rauf und runter.“