Aufgespießt Für die Befreiung der Magengase
Nach 70-Euro-Strafe für einen Rülpser versammeln sich Wiener zur Protestkundgebung
Was rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmacket?“ So soll es Martin Luther gesagt haben, und so war es auch einst üblich. In manchen Ländern gilt es immer noch als unhöflich, seinem Gastgeber nicht durch ein geräuschvolles Aufstoßen zu signalisieren, dass es einem geschmeckt hat.
Österreich gehört nicht zu diesen Ländern. Deutschland und der Rest der westlichen Welt auch nicht. Rülpsen widerspricht hier dem öffentlichen Anstand. Außer man ist ein Baby, dann gelten aber auch generell andere Benimmregeln. Für einen 27-jährigen Wiener Barkeeper gilt die Anstandspflicht aber durchaus. Zumindest nach Ansicht des Polizisten, der ihm ein 70 Euro Bußgeld aufbrummte, nachdem der Barkeeper direkt neben ihm gerülpst hatte.
Dieser nimmt es mit Humor und lädt nun am Sonnabend zu einem „Laut-Rülps-Flashmob“ in Wien ein. Auf Facebook haben bereits 200 Menschen ihr Kommen angekündigt. Das Motto der Versammlung: „Gegen den öffentlichen Anstand ... für die Befreiung der Magengase.“ Anzeigen wird es für die Teilnehmer laut Polizeit nur geben, wenn einer einem Polizisten direkt ins Gesicht rülpst.
