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Aufgespießt Pragmatiker träumen nicht lang

Architektur-Student baut sich in Frankfurt mit Holz und Schrauben eine eigene Straßenbahnhaltestelle.

Von Jennifer Lorbeer 25.04.2016, 01:01

Frankfurt l Manch einer träumt von schnellen Autos, einem Pool voller Geld oder von einem rosafarbenen Ponyhof. Pragmatische Menschen hingegen träumen von einer Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Haustür – wie der Frankfurter Architekturstudent Cajus Heubner.

Und Pragmatiker wären keine Pragmatiker, wenn sie diesen Traum nicht einfach in die Tat umsetzen: Kleine Skizze, ein Besuch im Baumarkt und ein paar Handgriffe später – Traum erfüllt: Seit einigen Wochen gibt es nun die hölzerne Haltestelle „Strahlenberger Weg“. Nicht als offizieller Haltepunkt der örtlichen Nahverkehrsgesellschaft, aber immerhin: Es steht schon mal auf einem Schild.

Neben dem Schild verfügt das Häuschen noch über zwei Sitzbänke, ein Dach und auch über Beleuchtung für nächtliche Gäste. Und obwohl dort bisher noch keine einzige Straßenbahn gehalten hat, erfüllt das Wartehäuschen inzwischen wichtige Aufgaben: Zum Beispiel als Mehrgenerationen-Treff, wie auf Facebook zu sehen ist. (Ja, das Häuschen hat eine eigene Seite.) Oder als Ort, um verträumt die vorbeiziehenden Bahnen zu beobachten – bis zur nächsten offiziellen Haltestelle in 420 Metern. Da behaupte mal noch einer, Studenten seien faul!

Aber einen gibt es halt immer, der Träume zerstört. Die Stadt findet das Häuschen nämlich nicht so toll und fordert den Abbau.