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Aufgespießt Upps, Wittenberg vergessen

Ein schusseliger Lokführer hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten erzürnt.

Von Elisa Sowieja 05.01.2017, 00:01

Wittenberg l Ausgerechnet Wittenberg! Als neulich zwei ICEs aus Versehen an Bitterfeld vorbeirauschten, war das ja noch zu verschmerzen. Wer dort nicht aussteigt, der verpasst schließlich kaum mehr als einen super Autobahnanschluss nach Leipzig. Doch dass nun, im lang herbeiersehnten Lutherjahr, ein Lokführer den Halt in der Wiege der Reformation verschwitzt hat, ist nur mit Mühe zu verschmerzen. Es geschah am Mittwochvormittag: Ein Schnellzug auf dem Weg von Leipzig nach Berlin kachelte erstmal am Bahnhof vorbei, bevor dem Fahrer sein Fauxpas auffiel und er zurücksetzte. Über diese schändliche Schusselei regte sich Reiner Haseloff prompt öffentlich auf. „Das geht 2017 natürlich erst recht nicht“, maulte er auf Twitter – mit zwei Ausrufezeichen hintendran. Verständlich, ist er doch nicht nur Landesvater Sachsen-Anhalts, sondern auch Stadtkind Wittenbergs.

Bleibt die Frage, warum der Lokführer so fahrig war. Eine vage Vermutung: Er ist vielleicht gar kein Schussel, sondern Katholik.