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Aufgespießt Fliegende Schwerenöter

So unterscheidet sich der männliche Graubruststrandläufer von Rio Reiser.

Von Elisa Sowieja 11.01.2017, 00:01

Seewiesen l Es war ja so romantisch, was Rio Reiser einst in „Für immer und dich“ für seine Liebe zu tun gelobte. Den Himmel blau streichen wollte er. Den Regenbogen biegen. Sogar die ganze Welt versetzen. Dass die Umsetzung wenig Aussicht hatte, war ihm bestimmt bewusst. Doch ihm ging es nun mal mehr um Gefühle als um Taten. Genau anders herum hält es der männliche Graubruststrandläufer. Zum einen interessiert ihn Liebe nur in körperlicher Form. Zum anderen singt er nicht lange herum, sondern tut etwas. Er fliegt. Und zwar sehr, sehr weit. Bis zu 13 000 Kilometer durch die Arktis legen die Vögel in der Brutzeit auf Partnersuche zurück. Das berichten Forscher im Fachblatt „Nature“. Sehr unromantisch ist der Grund, aus dem sie so viele Kilometer schrubben: Die Schwerenöter klappern eine ganze Schar an Weibchen ab. Bis zu 24 Brutkolonien steuern sie an.

Dann doch lieber leere Versprechungen in Liedform – gerichtet an nur einen Menschen. „Für immer und euch“ hätte auch komisch geklungen.