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Astronaut Mehr privates Raumfahrt-Engagement?

Astronaut Matthias Maurer (50) wünscht sich in der europäischen Raumfahrt mehr privates Engagement nach dem Vorbild der US-Firma SpaceX.

28.12.2020, 10:06

Houston/Köln (dpa) l "Der private Raumfahrtsektor sollte auch in Europa stärker forciert werden, damit wir mehr Dynamik reinbekommen, ein bisschen mehr Konkurrenz", sagte Maurer am Rande seines Trainings in den USA der Deutschen Presse-Agentur. Nur Konkurrenz senke die Preise und helfe, das beste Angebot zu wählen. "Solange wir staatlich garantiert nur einen Anbieter für ein System haben, ist das sehr schwer zu realisieren. Wir benötigen auch in Europa Wettbewerb."

Darüber hinaus brauche Europa mittelfristig einen eigenen Zugang für Astronauten zum Weltraum. "Das würde sicherstellen, dass wir auch weiterhin in der 1. Liga spielen und international mit dem technologischen Fortschritt mithalten", sagte Maurer, der Ende 2021 ins All fliegen soll. China sei sehr erfolgreich, und auch Indien arbeite an einer eigenen Raumkapsel. "Und es gibt weitere Länder, die die Raumfahrt massiv nach vorne treiben. Meiner Meinung muss Europa hier konkurrenzfähig sein und etwas Eigenes auf die Beine stellen."

Maurer wäre der zwölfte Deutsche im All und der vierte Deutsche auf der Internationalen Raumstation ISS. Auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde soll er etwa ein halbes Jahr forschen. Der am 18. März 1970 in St. Wendel geborene Saarländer soll mit einer Crew-Dragon-Kapsel der Raketenfirma SpaceX vom Kennedy Space Center in Florida starten. Mit ihm werden die Nasa-Astronauten Thomas H. Marshburn und Raja Chari und ein noch unbestimmtes viertes Besatzungsmitglied in die Schwerelosigkeit aufbrechen.