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AufgepießtGospodin Depardieu

Bei der Russland-Wahl stimmte auch Neubürger Gerard Depardieu mit ab. Allerdings in Paris.

Von Steffen Honig 20.03.2018, 00:01

Magdbeurg l Saransk, Hauptstadt der russischen Republik Mordwinien und etwas größer als Magdeburg, trägt das Prädikat „lebenswert“. Das will für eine Stadt in Russland schon was heißen. Auch der berühmteste Einwohner fällt aus dem russischen Rahmen: Es ist der Mime Gerard Depardieu. Der gebürtige Franzose ist seit 2013 russischer Staatsbürger. Nicht aus romantisch-verklärter Liebe zum Land, sondern um Steuern zu sparen. Eingeladen wurde er von seinem Kumpel Wladimir Putin, der günstigerweise Staatschef ist.

Am Sonntag marschierte Gospodin (Bürger) Depardieu wie jeder gute Mordwinier zur Wahl – in der russischen Botschaft in Paris. In Saransk waren sie traurig. Selbst in der noch so lebenswertesten russischen Provinz wäre Depardieus Auftritt ein Ereignis von Rang gewesen.

Kolportiert wird, dass er auch kommen wollte, um mit Putin den Sieg zu feiern. Doch ließ der ließ sich entschuldigen: Keine Zeit, Skripalow oder Skripalski in England sei wichtiger. Da war der Weltstar beleidigt.