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Aufgespießt 2000 Euro Belohnung für Namen von Kritikern

Eine Braunschweiger Brauerei zeigt Haldensleben den Weg, um den anonymen "Heil-Hitler-Unhold" aus dem Stadtrat zu ermitteln.

Von Alois Kösters 20.01.2018, 00:01

Haldensleben l Das Problem glich dem nach der Ratssitzung in Haldensleben, wo man bislang vergeblich nach dem Provokateur sucht, der „Heil Hitler“ gerufen hat. Nur wurde auf der Betriebsversammlung der Wolters-Brauerei in Braunschweig einfach mal Dampf abgelassen. Und auch das kann ganz schön brutal sein. Einem namentlich genannten Mitarbeiter wurde unterstellt, er könne nicht bis zehn zählen, sei „ohne Ahnung“ und „quatsche“ nur.

Ein anderer hätte Statistiken geschönt. Und ein weiterer Kollege wurde als „überflüssig“ eingeschätzt. Der Betriebsrat hat es öffentlich verlesen. Dass es sich bei den so schonungslos Kritisierten um Führungskräfte handelt, hat Tatkraft und Aufklärungsdrang der Geschäftsführung sicher nicht unwesentlich befeuert.

Und so lobte das Unternehmen flugs eine Belohnung von 2000 Euro aus, um die Verfasser der anonymen Beschwerden zu ermitteln. Sicher um dem Urheber die Möglichkeit zu geben, in einen konstruktiven Dialog mit der Geschäftsführung zu treten. Leider kam es dann doch nicht dazu. Denn der Betriebsrat glaubte nicht an die lauteren Absichten seiner Geschäftsführer und zog vor das Arbeitsgericht.

Dort einigte man sich und die Ermunterungsprämie, die von den Arbeitnehmern als Judaslohn missverstanden wurde, war vom Tisch. Die Schmäh-Kritiker blieben anonym. Interessant wäre es, den Stadträten von Haldensleben 2000 Euro in Aussicht zu stellen, um den schnöden Rufer endlich zu stellen. Und das wäre allemal billiger als die aufwendigen Ermittlungen.