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Aufgespießt Auf einen Hamburger bei der Polizei

Eine Zelle ist ungemütlich? Die Polizei will das ändern - mit Fastfood.

Von Alois Kösters 07.03.2017, 00:01

Hamburg l In Bergisch Gladbach soll die Kriminalität ja rückläufig sein. Allein 2015 gab es 7,5 Prozent weniger Delikte als im Vorjahr. Bei so wenig Kundschaft kann es schon mal einsam werden bei Nacht auf der Polizeistation. Aber wie erhöht man die Attraktivität der Ausnüchterungszelle? Die Chance bot sich den findigen Beamten, als der örtliche Krankenhaus-Caterer das Knast-Essen nicht mehr liefern wollte. Die Polizisten hatten sich ja schon lange gedacht, dass Roggenbrotstullen mit Radieschen-Beilage ihren Kunden nicht so recht zusagte. Die Wachbeamten selbst versorgten sich bei einer bekannten Fast-Food-Kette gleich nebenan. Kulinarischer Sachverstand, der sich lohnen sollte. Seit einer Woche liefert nun zu jeder Tageszeit die Burger-Kette Pommes und Hamburger (wahlweise Chicken für die Muslime). Es handele sich um eine „pragmatische Lösung“, sagt ein Polizeisprecher.

Man habe sich die Frage stellen müssen, wer in der Lage sei, „sieben Tage die Woche, morgens, mittags und abends Verpflegung zu stellen.“ So sei man bei der Imbisskette gelandet. Längere Zeit dürfte kein Zellenbewohner in den Genuss der Hamburger kommen: In den Räumen werden nach Polizeiangaben nur vorläufig Festgenommene untergebracht – oder Menschen, die man in Gewahrsam genommen hat, etwa Volltrunkene. Die nächtliche Zechtour mit einem fettigen Burger abzuschließen, ist unbedingt empfehlenswert. Aber Vorsicht versteckte Gebühren! Den Burger gibt es kostenlos, aber der Beitrag für die Übernachtung kann saftig werden.