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Aufgespießt Bundesverdienstkreuz für 2,67 Euro

Deutschlands renommiertester Orden kommt aus chinesischer Billigproduktion.

Von Axel Ehrlich 02.10.2020, 01:01

Berlin l Das Bundesverdienstkreuz heißt Bundesverdienstkreuz, weil es für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland verliehen wird. Logo. Gerade bekam Virologe Christian Drosten eines, auch Dissident Wolf Biermann oder Schauspieler Mario Adorf tragen diese Auszeichnung.

Nun schienen die besonderen Verdienste der Bundesrepublik in der Vergangenheit nicht überbordend viel wert zu sein – gemessen an Kosten und Qualität der Kreuze, wie die Kollegen der Berliner Zeitung recherchiert haben. Bislang stammten die Teile aus billigster chinesischer Massenfertigung. Die Emaillierung, Kosten pro Stück 2,67 Euro, platzte schon nach kurzer Zeit ab. Die dazugehörigen Lederetuis gingen gefühlt noch bei der Verleihung aus dem Leim.

Das Bundespräsidialamt hat jetzt nachgesteuert, lässt die Kreuze über einen deutschen Anbieter in Frankreich emaillieren und die Etuis in Thüringen nähen. Dafür musste das Amt 65.000 Euro mehr in seinem Etat einplanen. Für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland sollte man eben nicht zu geizig sein.