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Aufgespießt Das Telegramm hat ausgedient. Stopp.

In Frankreich wurde der uralte, besonders teure Kommunkationsservice in Form von Telegramm-Service eingestellt.

Von Axel Ehrlich 03.05.2018, 01:01

Paris l Wissen Sie noch, was ein Telegramm ist? Für alle jüngeren Leser: Dabei handelt es sich um eine Art Whatsapp-Nachricht, bis in die 1990er Jahre die rasanteste Form der schriftlichen Nachrichtenübermittlung. Absender geht ins Postamt. Schlangestehen, Text in Formular eintragen, unfassbar viel Geld bezahlen – und schon einen halben Tag später klingelt der Postbote beim Empfänger. Mit einem Kuvert, darin die ausgedruckte Botschaft: Hannes, 3080 Gramm. Stopp. Mutter und Kind wohlauf. Stopp. Angehängte, pardon, vom Boten mitgebrachte Fotos vom properen Nachwuchs gab es natürlich nicht. Das gab die Technik nicht her.

Auch deshalb beerdigte die französische Telefongesellschaft Orange diese Woche den Telegramm-Service mit dem Text: „Ein Kapitel der Telekom-Geschichte ist beendet. Stopp!“ Bei der Deutschen Post gibt es den archaischen Telegramm-Service übrigens immer noch. Übermittlungsdauer und Preis (12,90 Euro für 160 Zeichen) ungefähr wie im vorigen Jahrhundert. Eindeutig nur was für Nostalgiker. Stopp.