Aufgespießt Der sinnloseste Urlaubsflug der Welt
Eigentlich wollten die Passagiere des Nachtflugs EW384 nur von Köln nach Marokko fliegen. Es kam dann anders.
Köln l Die Passagiere hatten es sich bald nach dem Start um 23.01 Uhr vom Flughafen Köln-Bonn so gut es ging gemütlich gemacht. Nachtflug EW384 von Köln ins marrokkanische Nador. Sie träumten vom bevorstehenden Strandurlaub – und nickten ein. Spätestens, als die Maschine zum Landeanflug überging, rappelten sich die schlaftrunkenen Fluggäste innerlich auf Ferien-Modus. Einige schauten aus dem Fenster in die Dämmerung. Und stellten fest: Marokko sieht haargenau aus wie Köln-Bonn.
Um 4:35 Uhr, mit ziemlich genau drei Stunden Verspätung, setzte der Airbus 319 von Eurowings endlich auf. Allerdings nicht in Marokko, sondern – in Köln-Bonn. Wegen schlechten Wetters am Zielflughafen war die Maschine nach drei Warteschleifen wieder umgekehrt. Die meisten Passagiere hatten im Schlaf nichts davon mitbekommen.
Fazit: Sechs Stunden unterwegs, keinen Zentimeter vorangekommen. Hier können ausnahmsweise mal die Berliner schadenfroh lachen: Am BER wäre das nicht passiert. Jedenfalls nicht in den nächsten drei bis, sagen wir, zehn Jahren.
