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Aufgespießt Die wahre Geschichte von Rumpelstilzchen

Von einem wütenden Opa, der beim Holzklauen erwischt wurde.

Von Axel Ehrlich 10.04.2017, 01:01

Stavenow l Der Wald ist immer für skurrile Geschichten gut. Wussten schon die Brüder Grimm. Deren Märchen haben neben meist schrägen Protagonisten (Knusperhexe, Rotkäppchen, Oma, Wolf usw.) – fast immer den Wald als zentrales Element. Voll aus dem Leben gegriffen, wie zwei wirklich passierte Geschichten vom Wochenende beweisen.

Das moderne „Rumpelstilzchen“ spielt im nördlichen Brandenburg und geht so: Ein Rentner (80) hatte vier Eichen gefällt, zwei davon kleingeschnitten und mit nach Haus genommen. Sich kein bisschen den Bart eingeklemmt, wie das Grimm-Original. Aber zwischenzeitlich wohl vergessen, dass die Bäume gar nicht ihm gehörten. Und jetzt wird es eng für Opi Rüstig alias Rumpel 2017 – denn er hat eine saftige Diebstahls-Anzeige am Hals. Hoffentlich kann er wenigstens den Rumpelstilzchen-Trick: Wütend aufstampfen und sich in einer Rauchwolke auflösen ...

Grimm 2017, Beispiel Nr. 2: Im Rheinland hatte sich ein Reh mit dem Huf in einem rostigen Topf verfangen. Der Jäger kam just in dem Moment herzu. Allerdings, und das war sein allergrößter Fehler, erinnerte er sich in dem Moment nicht an das Märchen vom Frosch in Not, den man später küssen darf und dann reich belohnt wird. Der brave Jägersmann befreite das Reh und ließ es laufen. Einfach so. Und wenn er nicht gestorben ist, dann fragt er sich noch heute, während er sich pausenlos in den Allerwertesten beißt, ob dieses Reh nicht doch eine verwunschene, wunderschöne und unglaublich reiche Prinzessin war und er den Schuss bloß nicht gehört hat.