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Aufgespießt Dieser Rap macht Zugfahren cool, Bro

Die Regionalbahn in Bayern arbeitet an ihrem Image bei der Jugend.

Von Elisa Sowieja 06.09.2016, 01:01

München l Ein Nahverkehrszug ist für Jugendliche so hip wie ein Telefon mit Schnur und Wählscheibe. Das kann man so hinnehmen. Oder man ist Marketingmitarbeiter bei der DB Regio in Bayern. Dort hat man sich aufgemacht, das Image des Regionalverkehrs aufzu- coolieren. Hauptverbündeter ist Eko Fresh, ein Rapper, der bei der Zielgruppe vor gut zehn Jahren großen Anklang fand. Vielen fiel damals sein intensives Mobbing am Arbeitsplatz auf, indem er unflätige Reime gegen die Kollegen Sido und Bushido vortrug.

Der Herr Fresh also hat nun einen Song geschrieben, der die Vorzüge des Bahnfahrens in Bayern hervorhebt. Da wäre zunächst die ansehnliche Natur: „Die Landschaft des Freistaats, (...) der Anblick kriegt Five Stars(*1).“ Sehenswertes gibt es dem Rapper zufolge aber auch in den Bahnhöfen: „Siehst du die Ladies dahinten am Bahnsteig – wow. Währenddessen sitzt du auf der Autobahn im Stau.“ Nicht zuletzt wird auf die stressarme Art zu reisen verwiesen: „Yeah, es macht Choo Choo(*2). Wenn ich im Zug cruise(*3), vergeht die Zeit wie im Flug, Dude(*4).“ Mit Unzulänglichkeiten geht Eko Fresh offen um: „Ich sag‘s konkret, manchmal kommen wir zu spät. Das bleibt nicht aus Bro(*4), aber sonst sind wir straight(*5).“ Fresh schlussfolgert: „Bro, jetzt ist Endstation, ich lass heute meinen Benz at Home(*6).“

Um nun die Hauptzielgruppe nicht auszuschließen, folgen hier vorsichtshalber die Begriffsauflösungen für Bahnfahrer ab 40: (*1): Höchstwertung, (*2): Geräusch einer Lokomotive, (*3): gelassen fahren, (*4): männliche Anrede, (*5): sehr verlässlich, (*6): in der Garage.