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Aufgespießt Ein Beutel für die unaufwendige Befüllung

Supermärkte haben für den jecken Wildpinkler nun ein wichtiges Zubehörteil in sein Sortiment aufgenommen.

Von Axel Ehrlich 21.02.2020, 00:01

Köln/Magdeburg l Der Umstand, in einer eher karnevalsfernen Region, dazu gehören gefühlt sicher 90 Prozent von Sachsen-Anhalt, zu leben, ist nicht hoch genug zu loben. Allein, wenn man an das Pipi-Problem denkt. Wir können hier auch zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch (was war das eigentlich nochmal?) ganz normal unsere häusliche Keramik frequentieren. In Rumtata-Faschings-/Karnevals-Umzugsland werden zur gleichen Zeit Abermillionen Liter Flüssigkeit ohne Umweg über Sanitär- und Kläranlagen direkt von Mensch zu Umwelt transportiert. Da kommt der Pinkelbeutel – fasst 900 Milliliter, gibt es in beinahe jedem Supermarkt. Tolle Erfindung, lässt sich beim Feiern quasi nebenbei unaufwendig befüllen. Wie es später mit dem vollen Tütchen weitergeht, ist nicht detailliert geklärt. Ziemlich sicher werfen die erleichterten Narren es einfach ins Gebüsch. In das sie vorher nur so gepinkelt haben – ohne Plastik.

Alte, neue Erkenntnis: Es gibt gute Gründe, Karneval einfach wegzulassen. Darin ist Sachsen-Anhalt bereits jetzt ziemlich fortschrittlich.