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Aufgespießt Ein Segen, dieser Blech-Bursche

Der Wittenberger Kirchen-Roboter "BlessU-2" ist noch zu jung für die digitale Rente.

Von Axel Ehrlich 09.09.2017, 01:01

Wittenberg l Der nette kleine Kerl mit der glitzernden Blechschürze und dem Monitorbauch heißt „BlessU-2“ (sowas wie „Du seist gesegnet“). Seine Hauptaufgabe: Segnen. Klar, ist ja auch ein Segnungsroboter.

Auf der Weltausstellung in Wittenberg erteilte der bei der evangelischen Kirche angestellte Digital-Geistliche wahlweise in einer von sieben Sprachen und dann auch noch als Ausdruck zum Mitnehmen über 9000 Segen in Form von Bibelsprüchen. Und sorgte, das war auch die Absicht der Kirche, für viel Zu- und gleichzeitig Widerspruch. Und was passiert nach dem Ende der Weltausstellung mit BlessU? Er ist schon für einen Wissenschaftskongress in Manchester gebucht. Und soll dann ins Nürnberger Bibelmuseum.

Wie bitte? So jung und schon ins Museum? Und das, wo in Sachsen-Anhalt zahlreiche Pfarrstellen unbesetzt sind. Sicher ersetzt Blech-Bursche niemals einen ganzen oder wenigstens einen Teilzeit-Pfarrer. Aber er kann zumindest, und das auch in der abgelegensten Gemeinde, verkünden: Hier ist Segen.