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Aufgespießt Fälscher fälschen US-Botschaft

Im westafrikanischen Ghana flog jetzt eine kriminelle Kopie der diplomatischen Vertretung auf.

Von Axel Ehrlich 07.12.2016, 00:01

Accra/Ghana l Fälscher fälschen was das Zeug hält. In der kompletten Bandbreite von stümperhaft bis beinahe anbetungswürdig professionell (wenn es nicht so kriminell wäre): Markensonnenbrillen, Armbanduhren, die im Original ein kleines Vermögen kosten. Internetseiten und Bankkarte, Doktorarbeiten und Flugzeugersatzteile.

Eine besonders dreiste, gar nicht mal überbordend ausgefeilte Fälschung wurde jetzt aus Ghana bekannt. Hier machten clevere Ganoven eine komplette US-Botschaft nach. Morgens um 7.30 Uhr wurde die amerikanische Flagge vor den Gebäude aufgezogen, drinnen hingen Schilder, dass das die US-Botschaft wäre (wie in der echten US-Botschaft) sowie präsidiale Porträts von Barack Obama. Es gab sogar ziemlich echte Visa zur Einreise in die Vereinigen Staaten. Und, diesmal im Gegensatz zum Original, auch kundenfreundliche Wartezeiten.

Wegen dieser überzeugenden inneren Werte störte sich niemand an der eher unbotschaftlichen Erscheinung des Gebäudes: zweistöckig, bröckelige Fassade, mitten im Gewerbegebiet. Bei einer Sicherheitsüberprüfung fiel der Schwindel jetzt doch auf. Und, dass die falschen Konsularbeamten in Wahrheit ghanaische und türkische Ganoven waren, die munter falsche Einreisedokumente, immerhin auf echten Blankoformularen, ausstellten und dafür Geld kassierten.

Echt waren dann noch die korrupten ghanaischen Staatsbeamten, die über zehn Jahre lang wegschauten und jetzt mit aufflogen. Und jetzt in ein (hoffentlich nicht gefälschtes) Gefängnis müssen.