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Warum Helikopter umsonst Tausende Quadratmeilen Ozean absuchten.

Von Elisa Sowieja 17.06.2017, 01:01

Tokio l Eltern haben ihn beim Blick ins Kinderzimmer vielleicht schon erlebt: Den Moment, in dem man zusammenzuckt, weil der Spross spurlos verschwunden ist, dann aber aufatmet, weil man ihn neben dem Lego-Haufen hinterm Bobby Car unterm Schreibtisch in der Butze erspäht. Während dieser Schreckzustand selten länger als zwei Sekunden andauert, hat die US-Marine jetzt volle sieben Tage gebraucht, um einen verloren geglaubten Matrosen auf dem eigenen Schiff zu entdecken.

Der Maschinist war vergangene Woche verschwunden, als der Kreuzer in Japan im Pazifik lag. Die Besatzung ging davon aus, er sei über Bord gegangen. Also suchten Helikopter und Flugzeuge mal eben 5500 Quadratmeilen Ozean ab. Am Donnerstag zog man den Schlingel dann aus seinem Versteck im Maschinenraum.

Bei aller Schererei: Ums Arbeiten ist der Entschwindungs-Künstler geschickt herumgekommen. Wenn man also im Büro das nächste Mal hört, wie sich die Schritte des Chefs bedrohlich nähern, einfach unter den Schreibtisch hocken.