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Aufgespießt Gläsernes Örtchen bietet vollen Einblick

EinToilettenhäuschen aus Glas? Gibt es nicht? In Japan schon.

Von Oliver Schlicht 25.08.2020, 10:40

Wer nicht unbedingt muss, wird wohl kaum freiwillig eine öffentliche Toilette aufsuchen. Der Geruch ist ätzend und die Kloschüssel ein bakterielles Abenteuer. In Japan ist das traditionell etwas anders. Sauberkeit auf allen Klos ist dort eher die Regel als die Ausnahme.

Diese nationale Besonderheit treibt nun der weltberühmte japanische Architekt Shigeru Ban auf die Spitze: mit durchsichtigen Toiletten. So wird Hygiene zum öffentlichen Ereignis. Das von ihm entworfene gläserne Örtchen im Park des Tokioter Szene-Stadtteil Shibuya bietet vollen Einblick. Der Clou: Sobald die Türen schließen, werden die aus Glasschichten eines Spezialfilms bestehenden Wände undurchsichtig.

Faszinierend. Aber jeder fragt sich vermutlich besorgt: Was ist, wenn die tolle Technik während der Sitzung versagt? Tja, dann sitzt Mann oder Frau mitten in Tokio auf dem Thron – für alle sichtbar. Was für eine reizvolle Vorstellung. Das ist dann – um einen 80er-Jahre-Hit zu zitieren – wahrlich „Big in Japan!"