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Aufgespießt Ich bin ein Einbrecher, holt mich raus

Ein Bösewicht ist einem Sprichwort zum Opfer gefallen.

Von Elisa Sowieja 10.01.2017, 00:01

Kiel l Sprichwörter sind oft nicht mehr als eine Idealvorstellung mit Trostabsicht. Nehmen wir die Nummer mit dem Pech im Spiel: Würde das tatsächlich Glück in der Liebe mit sich bringen, wären doch Parship und Co. längst pleite. So ein Lottoschein mit sechs falschen Zahlen ist schließlich billiger als die Mitgliedschaft bei einer Kuppelseite. Manchmal, aber nur manchmal wird jedoch das Ideal tatsächlich zur Realität. So geschehen kürzlich in Kiel. Betreffendes Sprichwort: Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Betroffener: ein Einbrecher. Für seine Machenschaften hatte er sich ausgerechnet ein Kirchengemeindezentrum ausgesucht.

Besagter Bösewicht, vermutlich Heide, schlich am Abend unbemerkt in eines der Büros. Dort folgte er dem Vorbild der Bremer Stadtmusikanten, nur leicht abgewandelt mit Möbeln und ohne Gesang: Er türmte zwei zusammengeschobene Schreibtische, einen Stuhl und einen Papierkorb auf und kletterte auf die Spitze. Von dort aus schob er die Deckenplatten zur Seite und robbte auf der Zwischendecke entlang, um einen Raum zu gelangen, in dem er fette Beute vermutete. Nur, und jetzt kommt der Teil mit der Strafe, krachte auf dem Weg die Decke ein. Der Einbrecher plumpste in ein Zwischenzimmer und tat sich am Schienbein weh. Damit nicht genug: In diesem Raum gab es nichts zum Auftürmen, er kam also nicht zurück nach oben. Und dann war noch die Tür verschlossen. Sein Ausweg: Er rief die Polizei.

So war der Sünder am Ende des Abends, um nochmal den Vergleich mit den Stadtmusikanten zu bemühen, der Esel.