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Aufgespießt Im Würgegriff der Daten-Krake

Die Gesichtserkennung hat noch so ihre Tücken. Das bekam eine Chinesin zu spüren.

Von Axel Ehrlich 24.11.2018, 00:01

Peking l Deutschland debattiert die Kamera-Überwachung von Innenstadt-Straßen, die Diesel-Sünder erkennen und gleich verwarnen soll. China ist da schon viel weiter: Gesichtserkennung an Fußgängerampeln ertappt Rot-Sünder im Augenblick ihres Vergehens. Kommt der Delinquent dann nach Hause, wartet der automatisch generierte Strafzettel bereits im Briefkasten.

Okay, die Technik hat noch so ihre kleinen Tücken: Einen Strafzettel mit Foto-Beweis bekam nämlich auch Frau Dong Mingzhu, eine landesweit bekannte Unternehmerin. Dabei geht sie so gut wie nie zu Fuß und auch über keine Ampel.

Ihr Konterfei war auf einer Werbefläche an einem vorbeifahrenden Bus angebracht. Es wurde von der Gesichtserkennungs-Software nach dem Algorithmus „Ampel rot + Gesicht = böse“ pflichtgemäß abgelichtet und entlarvt. Kann ja mal passieren. Jetzt muss erstmal jemand der Technik und den chinaweit 170 Millionen Überwachungskameras beibringen, dass fahrende Gesichter keine Fußgänger sind.