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Aufgespiesst Mitten im Zeitloch

Zwischen den Jahren hat die Feiertagsstarre das Land auch ohne Frost im Griff.

Von Steffen Honig 03.01.2019, 00:01

Magdeburg l Nach dem Weihnachtsfest tut sich ein großes Loch auf. „Zwischen den Jahren“ wird es genannt. Darin verschwinden regelmäßig ganze Behörden oder Betriebe. Wer kann, verpieselt sich und lässt Arbeit und Geschäfte ruhen.

Das immense Zeitloch von zwölf Tagen gibt es schon ewig. Die frühe Christenheit konnte sich nicht entscheiden, wann das neue Jahr zwischen 25. Dezember und 6. Januar tatsächlich beginnt. Das ist zwar seit mehr als 1000 Jahren entschieden, wirkt aber bis heute fort. Gern wird das nachfeiertägliche Loch für die individuellen Freizeitbedürfnisse genutzt.

Aber wie passt das in eine Welt dröhnender Dynamik die keine Pausen mehr kennt? Wer die komplette Jahresendruhe in seinem Bau verbringen kann, dem müssen hinterher gewaltig die Ohren sausen. Wäre es nicht besser, die zwölf Tage aufzuteilen? Nach zwei Monaten jeweils zwei Zwischentage? Ob dann auch jedesmal Weihnachten ist, darüber müssten sich nur noch Kirche und Schokoladenindustrie einig werden.