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Aufgespießt Nichts in der Dose

Vom weit verbreiteten Unfug, Luft zu konservieren

Von Axel Ehrlich 23.07.2020, 01:01

Hokuto l Luftnummer, Luftbuchung, Luftschloss – irgendwie klingen zusammengesetzte Substantive dieser Kategorie leicht, naja, windig. In Japan, in der weithin bekannten Kommune Hokuto in der Provinz Yamanashi füllen sie seit kurzem Bergluft in Konservenbüchsen ab. Fünf Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind extra abgestellt, den lieben langen Tag die reine Luft vom Fuß der Bergkette Yatzsubatake einzudosen. Die Luftdosen werden dann verschenkt. Um künftige Touristen anzufixen, die nach der Corona-Krise dann vielleicht leibhaftig nach Hokuto kommen – wegen dieser großartigen Luft.

Auch in Deutschland hat es Tradition, Wind um nichts zu machen: Mehrere Anbieter verkaufen Berliner Luft in Dosen (so um 5 Euro), bei ebay gibt es eine historische Büchse von 1972, Startgebot 50 Euro.

Leider kann man die Luft, geschenkt oder teuer gekauft, für rein gar nichts gebrauchen. Versuchen Sie doch mal, damit Haare zu föhnen oder das Fahrrad aufzupumpen. Sie werden enttäuscht sein. Siehe Luftnummer, Luftbuchung, Luftschloss ...