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Aufgespießt Oberfranken erfindet das „Wischkästla“

Oberfranken sind kreative Wortneuschöpfer.

Von Marleen Gaida 30.11.2015, 23:01

Zell im Fichtelgebirge l Laptop, Airbag oder Kart – die Liste der gebräuchlichen Anglizismen in unserer Sprache ist lang. Mit „Klapprechner“, „Prallkissen“ und „Kleinstrennwagen“ gab es einst den Versuch, deutsche Synonyme für die obigen Begriffe zu etablieren. Vergeblich. Die Worte setzten sich nicht durch. Sprache hat halt ihre eigene Dynamik.

Das oberfränkische Wort des Jahres „Wischkästla“ dürfte Bewahrer der deutschen Sprachkultur wie Sebastian Sick und den Verein Deutsche Sprache freuen. Die putzige Kreation, als Umschreibung für „Smartphone“, wurde am Wochenende in Zell im Fichtelgebirge von einer kleinen Jury zur besten Wortneuschöpfung Oberfrankens gewählt. Das Wort ist ein klares Statement gegen Anglizismen und ein Bekenntnis zur landestypischen Mundart.

Wie wäre es mit einem neuen Wort für Touchscreen? Aber „Tatschbildschirm“ klingt irgendwie weder süß, noch sexy. Oder „Berührungsoberfäche“? Gar nicht so einfach mit der deutschen Sprache. Die macht ja, was sie will.