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Aufgespießt Schirm, Charme und Melone

Afghanistan hat ein mächtiges Problem mit den großen Früchten

Von Axel Ehrlich 25.07.2020, 01:01

Kabul l Schirm und Charme kommen in dieser Geschichte nicht vor – das war nur wegen der schönen Überschrift. Dafür um so mehr Melonen, Wassermelonen. Die liegen den Bauern in Afhganistan aktuell zuhauf vor den Füßen herum. Schuld ist Corona, weshalb die Grenzen zum Nachbarland Pakistan, einem der wichtigsten Melonen-Abnehmer, monatelang geschlossen waren. Um den immensen Melonenberg im Land abzubauen, hat die Regierung angeordnet, Wassermelonen auf den Verpflegungsplan der Sicherheitskräfte zu setzen. Wassermelonensuppe, Wassermelonen-Sorbet, -Ragout, -Smoothie, -Sandwich, -Salat oder mal einfach en nature als ganze Früchte.

Von unbändigenFreudenausbrüchen oder rasant gestiegener Einsatz-Motivation bei den Sicherheitskräften hat man seitdem merkwürdig wenig gehört. Fast könnte man meinen, die undankbaren Polizisten, Soldaten und Agenten empfinden die Vitamin-Initiative ihrer Regierung gar nicht als – achtung, das könnte jetzt kurz ein bisschen weh tun – Melohnung.