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Aufgespießt Schwanger von Unbekanntem

Bei heißen Hotel-Nächten sollte man sich den Namen des anderen merken. Sonst kann es, wie für eine Hallenserin, ziemlich dick kommen.

Von Axel Ehrlich 03.05.2017, 01:01

Halle l Wer ist Michael? Michael ist der Vater von Joel. Er weiß nur nichts davon. Um das zu ändern – und um Michael nachdrücklich zur Zahlung von Alimenten zu bewegen, verklagte eine Hallenserin ein Hotel in ihrer Heimatstadt. Denn sie selbst wusste eigentlich auch nicht so genau, wer Michael ist.

Die Geschichte spielt im Jahr 2010. Frau Halle hatte ein intensives Techtelmechtel mit Michael. Im Hotelzimmer im zweiten Stock. Neun Monate später war Joel da. Und Michael längst weg. Also sollte das Landgericht München (hier hat die Hotelkette ihren Hauptsitz) die Herberge zur Herausgabe der Daten von Michael (er hatte das Zimmer reserviert und bezahlt) zwingen.

Die Nächte im Hotel waren offensichtlich heiß, sie müssen aber auch ziemlich dunkel und zudem nur mittelmäßig einprägsam gewesen sein. Leider konnte die Frau weder Michaels Aussehen näher beschreiben, noch sich an seinen Nachnamen erinnern. Dazu kommt, dass zur selben Zeit vier Michaels in diesem Hotel wohnten. Außerdem ist nicht mal klar, ob der Mann wirklich Michael hieß oder ob er dies nur behauptet hatte ...

Bei so vielen Unbekannten entschied die Münchener Richterin gegen die Hallenserin. Im Juristendeutsch klingt das so: Das Recht der betroffenen Männer auf informationelle Selbstbestimmung und den eigenen Schutz der Ehe und Familie überwiegt das Recht der Klägerin auf den Schutz der Ehe und Familie und den Unterhaltsanspruch. Pech für Joel. Hätte Mama nur besser aufgepasst ...