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Aufgespießt Spielen für den Fortschritt

Warum eine britische Universität einen Lego-Professor sucht.

Von Joana Schmidt 18.01.2017, 23:01

Cambridge l Spielen ist was für Kinder. Aber erst recht für Erwachsene. Das weiß auch die Universität Cambridge. Und deshalb sucht sie dringend einen – Lego-Professor. Noch bis Freitag können sich Kandidaten bewerben. Allerdings geht es hier um mehr, als den ganzen Tag Hubschrauber und Gespensterschlösser aus Klötzchen zusammenzustecken. Der Professor soll ein neues Forschungszentrum leiten, das die Rolle des Spielens beim Lernen untersucht. Die ist bislang nämlich noch wenig erforscht.

Und nicht nur bei Kindern birgt der Spieltrieb anscheinend großes Potenzial. So bauen moderne Managementschulungen längst auf Spielphasen, weil hier offenbar besonders viel Kreativität freigesetzt wird: Verspielte Menschen meistern Herausforderungen mit Humor und kindlich offenem Denken. Sie stecken Stress leichter weg, können auch anstrengenden Situationen noch ein unterhaltsames Element abgewinnen. Und im Team für eine entspannte Arbeitsatmosphäre sorgen.

Interessant ist, dass etwa 25 Prozent aller in Deutschland verkauften Spielwaren von Erwachsenen für sich selbst gekauft werden. Ein boomendes Marktsegment – Erwachsene spielen genauso gern wie Kinder, haben aber viel, viel mehr Taschengeld. Dem tragen spezielle Produktlinien wie „Lego for Men“ (komplizierte, detaillierte Technik-Modelle oft mit Tausenden Teilen) Rechnung.

Ein Spielwarenladen in Hannover bietet einen wöchentlichen „Männerspielabend“ an. Mit überwältigendem Erfolg: Die Termine sind bereits viele Wochen im Voraus ausgebucht.