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Aufgespießt Tempelbau nur mit tierischem Segen

Hindus in Bremen setzen bei Suche nach Bauplatz auf die Eingebung einer Kuh.

Von Steffen Honig 18.01.2018, 00:01

Bremen l Als die Mormonen 1847 in Amerika eine neue Heimstatt suchten, sprach ihr Kirchenpräsident Brigham Young am Großen Salzsee: „Das ist der richtige Ort!“ Gesagt, getan. Die Mormonen siedelten los und schufen sich ihre Kirche und Salt Lake City gleich mit.

Nicht jede Religionsgemeinschat verlässt sich den Menschen als göttlicher Stellverteter. Dass etwa für Hindus die Kuh heilig ist, dürfte bekannt sein. Die Hornviecher haben in Indien und Sri Lanka immer Vortritt auf dem Pfad der Erleuchtung. Was Wunder, dass die Hindu-Gemeinde in Bremen nun auf den Beistand einer norddeutschen Milchkuh zurückgreifen will. Sie soll am Ort eines geplanten Tempels grasen. Macht sie das mit sichtbarem Genuss, wird die hinduistische Baufreiheit erteilt. Trabt sie angewidert davon, werden sich die Bremer Hindus eine neue Baustelle suchen.

Ein Zeichen gelebter Integration wäre es freilich, wenn sie statt der Kuh traditionelles Bremer Getier zu Hilfe nehmen würden. Die Stadtmusikanten stehen bereit.