1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Teurer Flop mit bunten Spielsachen

Aufgespießt Teurer Flop mit bunten Spielsachen

Ein Hersteller in den USA entwickelte ein Sex-Spielzeug, über das er via App Kundendaten sammelte. Folge: Schadensersatz in Millionenhöhe.

Von Axel Ehrlich 16.03.2017, 00:01

Washington l Intelligente Staubsauger, Stoffpuppen, die heimlich aus dem Kinderzimmer ins Internet funken – und jetzt auch noch dies: Eine kanadische Firma entwickelte lustiges, buntes Sex-Spielzeug, das sich über eine Smartphone-App fernsteuern lässt. Die Kunden hatten Riesen-Spaß an dem neuen Produkt. Der Hersteller hat es inzwischen nicht mehr.

Er muss jetzt, das hat ein Gericht entschieden, satte 3,5 Millionen Euro Entschädigung an die Benutzer zahlen. Was war passiert? Der Vibrator sammelte über die App nämlich im wahrsten Sinne des Wortes intimste Daten wie Einsatzdauer und -frequenz, um sie an den Server der Firma weiterzuschicken.

Außerdem kam raus, dass über ein Sicherheitsleck auch Dritte Zugriff auf die Fernsteuerung hatten ... Da hörte auch für soeben noch höchst zufriedene Benutzer jeder Spaß auf. Sammelklage, Prozess, Entschädigung. Umgerechnet bis zu 10.000 Euro pro Kunden. Sex sells – dieser Fall beweist, dass manchmal auch das Gegenteil zutrifft.