Großbeeren l War's das verführerische Gefühl von Macht? Von der Freiheit, selbige den Bewohnern mit einer einzigen Handbewegung nehmen zu können? Jedenfalls hat sich ein Praktikant im brandenburgischen Großbeeren die Freiheit genommen, sein Handy zu zücken, ein Foto zu schießen und via Whatsapp zu verschicken.
Das könnte ihn teuer zu stehen kommen - nämlich ziemlich genau 50.000 Euro, wie von einer großen Boulevardzeitung befragte Schlüsseldienstler ausgerechnet haben. Dabei geht's im konkreten Falle nicht einmal um Schmerzensgeld, weil er vielleicht Häftlinge gegen ihren Willen abgelichtet hat. Nein, er hat sozusagen das Allerheiligste in Großaufnahme fotografiert, das es in einem Gefängnis geben kann: einen Generalschlüssel für alle Zellen- und Durchgangstüren.
Und das bedeutet: Feinmotorisch begabte Zeitgenossen könnten mit Hilfe des Fotos Generalschlüssel nachbauen und in Großbeeren den Tag der offenen Gefängnistüren ausrufen. Also ließ der Gefängnisdirektor alle 600 Knast-Schlösser austauschen. Kleines Glück für den Praktikanten: Er wurde nicht etwa ein- sondern ausgesperrt und mit Hausverbot belegt.