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Aufgespießt Überschwemmung durch Weihnachtsbraten

Gans und Truthahn haben in Großbritannien während der Feiertage die Wasserbetriebe in Alarmbereitschaft versetzt.

Von Jörn Wegner 28.12.2016, 00:01

Birmingham l Die Briten sind offenbar gerade noch einmal an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Schuld war Weihnachten bzw. der Weihnachtsbraten und dessen Abfallprodukte.

Zahlreiche Wasserwerke in Großbritannien haben in der Vorweihnachtszeit davor gewarnt, Bratenfett und Öl in Ausgüssen und Toiletten zu entsorgen. Das Fett könne aushärten, die Rohre verstopfen und zu Überschwemmungen führen. Allein die Mitarbeiter von Severn Trent Water haben über die Weihnachtszeit mehrere Tonnen Fett aus den Rohren in den West Midlands geholt und so Schlimmeres verhindert. Anderswo haben Gemeinden kostenlos altes Fett aus den Küchen abgeholt.

Zu größeren Katastrophen ist es zu den Feiertagen nicht gekommen. Das liegt vielleicht auch an veränderten Essgewohnheiten. Da ist einerseits der Trend zum veganen Tofu-Mahl, andererseits der schleichende Abschied der Briten von der Weihnachtsgans. Heute wird in vielen Familien der größere aber deutlich fettärmere Truthahn vorgezogen.

Überschwemmungen in der Weihnachtszeit sind den Menschen auf der Insel vertraut. Erst im vergangenen Jahr war an den Feiertagen in halb England und Wales Land unter. Zwei Jahre zuvor fiel Weihnachten vor allem im Südwesten des Landes unter Wasser. Bratenfett war seinerzeit nicht der Auslöser. Der damalige Premier David Cameron machte den Klimawandel für die Katastrophe verantwortlich, Kritiker seiner Politik wiesen auf die jahrelang vernachlässigte marode Entwässerungs-Infrastruktur hin.