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Aufgespießt Von der schwierigen Kunst des Schenkens

Blöd, wenn alle was kriegen, nur das Geburtstagskind nicht. Das zeigt der erste bundesweite Reformationstag.

Von Axel Ehrlich 28.10.2017, 01:01

Magdeburg l Stell dir vor, du hast Geburtstag. Aber die Geschenke kriegen die anderen... Genau so verhält es sich mit Sachsen-Anhalt, also mit seinen Bewohnern. Quasi den Geburtstagskindern im stolzen Mutterland der Reformation. Wir (das gilt auch für unsere Nachbarn in Thüringen und Sachsen) bekommen als Geschenk zum 500. Jubiläum – nichts. Den Extra-Feiertag am 31. Oktober kriegen statt dessen die anderen.

Den armen Fischköppen in Meck-Pomm, den Brandenburgern und auch den besonders feiertagsarmen und deshalb grundsätzlich bedauernswerten Bremern, Hamburgern oder Berlinern möchte man diesen Bonus-Tag einmalig mit aller Großzügigkeit gönnen. Aber warum Feiertagskönige wie die Bayern (sie haben schon ohne das Reformationsgeschenk drei freie Tage mehr als wir) hier nochmal belohnt werden, ist schwer einzusehen. Oder kann sich jemand erinnern, von der Weißwurstfront jemals ein Märiä Himmelfahrt geschenkt bekommen zu haben? Oder ein freies Allerheiligen? Siehste.