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Aufgespießt Wein als Waffe gegen Corona

Winzer lassen aus ihren guten Tropfen Desinfektionsmittel herstellen - nicht ganz freiwillig

Von Axel Ehrlich 31.07.2020, 01:01

Strasbourg l Weinliebhaber müssen jetzt ganz stark sein. Am besten gar nicht erst lesen ... Frankreichs Winzer leiden unter der Corona-Krise. Ein Grund: Händler in den USA nehmen kaum noch französischen Wein ab, seit Trump 25 Prozent Strafsteuer erhebt. Die Keller sind randvoll, die nächste Ernte steht schon vor der Tür. Blutenden Herzens verkaufen viele Winzer ihre nicht unedlen Tropfen wie Riesling, Gewürztraminer oder Beaujolais für einen Bruchteil des üblichen Preises an große Destillerien. Die holen den Wein mit Tanktransportern ab - und stellen daraus dringend benötigtes Desinfektionsmittel her.

Mit etwas Fantasie lässt sich die Geschichte so weiterdenken, speziell zur kurzfristigen Erheiterung aller geplagten Weinliebhaber und Winzer: Das französiche Desinfektionsmittel wird, natürlich steuerfrei, in die USA exportiert. Donald Trump selbst ist Großabnehmer, er propagierte ja schon vor Monaten die orale Einnahme von Desinfektionsmitteln gegen Corona. Den Geschmacksunterschied zu Wein würde er vermutlich nicht mal merken.