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Aufgespießt Zu viel Rammsteins „Deutschland“

Rammsteins Song "Deutschland" macht Ungarn wahnsinnig. Zumindest nachts - während eines Beschallungstests.

Von Alois Kösters 04.10.2019, 01:01

Du (du hast, du hast, du hast, du hast)
Hast viel geweint (geweint, geweint, geweint, geweint)
Im Geist getrennt (getrennt, getrennt, getrennt, getrennt)
Im Herz vereint (vereint, vereint, vereint, vereint)
Wir (wir sind, wir sind, wir sind, wir sind)
Sind schon sehr lang zusammen.

So lauten die ersten Zeilen des Songs „Deutschland“ von Rammstein, der erfolgreichsten deutschen Band weltweit aus Ostdeutschland.

Beinahe lyrische Verse, die gleichwohl immer wieder von einem infernalisch lautem Klangteppich unterlegt werden. In Ungarn nutzten Ton-Ingenieure das anspruchsvolle Arrangement der Jungs, um die Möglichkeiten der Beschallungsanlage in der neuen Ferenc Puskás Arena auszuloten.

Von acht Uhr abends bis drei Uhr morgens lief einzig und allein „Deutschland“. Und die Anlage hat in punkto Lautstärke die Erwartungen wohl voll erfüllt. Die Bewohner der umliegenden Straßen verloren jedenfalls rasch den Spaß an der lyrischen Selbstreflexion der Rocker und ihrer Auseinandersetzung mit dem Vaterland.

Schließlich hagelte es Beschwerden bei der Polizei, die gleichwohl nicht in der Lage war, den Brachial-Rock zeitnah zu beenden. Man muss davon ausgehen, dass das Zwangspublikum in Ungarn ähnlich wie Nachbarländer auch das gleiche Resümee zogen wie die Rammstein-Texter:

Deutschland, deine Liebe
Ist Fluch und Segen
Deutschland, meine Liebe
Kann ich dir nicht geben.