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Coronavirus Verkaufsrenner im zweiten Lockdown

Nudeln und Klopapier waren beim ersten Lockdown gefragt. Was diesmal besonders häufig über die Ladentheke geht, kommt zum Teil unerwartet.

Von Nico Esche 02.03.2021, 12:34

Berlin l Es ist noch gar nicht so lange her, da wunderten sich viele Kunden über die gähnende Leere in den Regalen des Supermarktes um die Ecke - der erste Lockdown veranlasste manch einen Kunden dazu auf Vorrat einzukaufen, bis die Fächer im Markt leer und die Speisekammern voll waren. Und auch im zweiten Lockdown zeigt sich: Klopapier und Nudeln sind immer noch der absolute Verkaufsschlager. Es gibt aber auch eine Überraschung.

Dem Internetportal watson.de erzählt die Pressesprecherin des Nudel-Giganten Barilla, Uta Riedel, dass es einen stetig höheren Bedarf an Pasta und Soßen für den gesamten Mark gegenüber dem Vorjahr gebe. Barilla konnte seine Verkäufe zum Teil im ersten Lockdown verdoppeln. "Einen sprunghaften Anstieg wie im März 2020 sehen wir jedoch nicht", so die Pressesprecherin.

Auch Maggi zählt mit seinen Nudelprodukten zu den Gewinnern des Lockdowns. Insbesondere der Absatz von Fertigprodukten sei laut Maggi gestiegen. Kein Wunder, waren doch Restaurant und Imbissbude in den vergangenen Wochen geschlossen.

Neben Teigwaren sind es vor allem auch Obst und Gemüse, die einen regelrechten Boom erleben. Die gesunde Ernährung in Zeiten der Corona-Pandemie scheint viele Menschen an die Obstschalen zu treiben. Aldi Süd-Pressesprecherin Carina Loose dazu: "Wir verzeichnen eine verstärkte Nachfrage nach Obst und Gemüse - auch im Bereich der Tiefkühlung." Besonders gefragt: Obst und Gemüse in Bio-Qualität oder als Fairtrade-Produkt.

Aldi Nord nutzt den Bio-Boom. "Aus diesem Grund haben wir zu Beginn des Lockdowns unser stationäres Non-Food Geschäft reduziert und die Werbung hierfür deutlich heruntergefahren und angepasst", so Pressesprecherin Verena Lissek.

Toilettenpapier war im ersten Lockdown beinahe flächendeckend vergriffen, wer eine der begehrten Packungen ergattern konnte, durfte sich glücklich schätzen. Der Geschäftsführer der Drogeriemarkt-Kette dm, Sebastian Bayer, erklärt dem Portal watson: "Wir bei dm konnten sowohl im ersten als auch im zweiten Lockdown eine steigende Nachfrage nach Toilettenpapier beobachten."

Allerdings zeichnet sich gerade in diesem Bereich ein großes Problem für die Hersteller von Klopapier ab. Die Branche muss Absatzeinbrüche von mehr als 20 Prozent verzeichnen, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Der Grund: Konsumenten sollen so viel Klopapier zu Hause gebunkert haben, dass die Nachfrage um ein Fünftel gesunken sei. Zudem machen die steigenden Rohstoffpreise den Händlern zu schaffen.

Sie zählen zu den wichtigsten Utensilien, um das Coronavirus einzudämmen. FFP-Masken und medizinische Masken verzeichnen einen starken Absatz, so Sebastian Bayer. Ursache hierfür sei zuletzt auch die Verschärfung der Maßnahmen durch die Bundes- und Länderregierung, so Bayer.

Einer der Dauerrenner ist nach wie vor das Desinfektionsmittel, dessen Absatz seit dem Ausbruch der Pandemie konstant hoch geblieben sei, sagt Bayer: "Das Interesse an Artikeln für die Hand- und Flächendesinfektion seit der Ausbreitung des Coronavirus ist unabhängig von den beschlossenen Lockdowns hoch".

Beinahe logisch, dass vermehrt zu Haarfärbemittel im Supermarkt oder Drogeriemarkt gegriffen wird, wenn alle Friseure auf einmal schließen mussten, weiß auch Sebastian Bayer: "Kolorationen für die Haare sind beliebt." Ein Umstand, der sich vermutlich in den kommenden Tagen und Wochen ändern wird, nachdem Friseure nun wieder geöffnet haben dürfen.

Tiefkühlprodukte sind beliebter denn je. Besonders häufig würden Fischstäbchen, Chicken-Wings und Eis im Einkaufskrob landen, erklärt Christina Stylianou, Leiterin der Unternehmenskommunikation vom Discounter Netto. Die gesteigerte Nachfrage sei laut Stylianou deutlich zu beobachten gewesen. Es wird scheinbar öfter vor dem heimischen Herd gekocht, beziehungsweise gebacken.