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Ehe für alle Erstes schwules Paar hat in Berlin geheiratet

Schwule und Lesben können in Deutschland ab sofort heiraten. Den Anfang machte in Berlin ein Paar, das schon lange zusammen ist.

01.10.2017, 23:01

Berlin (dpa) l Die bundesweit erste gleichgeschlechtliche Ehe ist am Sonntag in Berlin geschlossen worden. Das Paar Karl Kreile und Bodo Mende wurde im Beisein von 100 Freunden und Angehörigen im Rathaus Schöneberg getraut. Damit wurde die Ehe für alle eingeläutet, die der Bundestag im Sommer beschlossen hatte und die am 1. Oktober in Kraft trat. Schwule und lesbische Paare können nun genau wie heterosexuelle Paare mit allen Rechten und Pflichten heiraten.

Im Bürgerlichen Gesetzbuch heißt es: „Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen.“ Verheiratete Schwule und Lesben haben dieselben Rechte und Pflichten wie heterosexuelle Eheleute. Dafür hatten sich Schwule und Lesben jahrzehntelang gegen große Widerstände eingesetzt.

Am Sonntag wollten auch andere Standesämter für Trauungen homosexueller Paare öffnen, etwa in Hamburg und Hannover. In Berlin planten acht weitere gleichgeschlechtliche Paare den Schritt. Unter den neuen Ehepartnern ist auch der Grünen-Politiker Volker Beck, der im Standesamt Kreuzberg den Architekten Adrian Petkov heiratete. Beck nannte seine Trauung persönlich und politisch bewegend. „Es wird Wirklichkeit, wofür wir 28 Jahre lang gekämpft haben“, sagte er. „Mit den Bildern des heutigen Tages traut sich hoffentlich keiner mehr, dagegen etwas zu haben.“