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Eisbären-Angriff Deutscher darf Klinik verlassen

Nach dem Eisbären-Angriff auf Spitzbergen darf das verletzte deutsche Crew-Mitglied das Krankenhaus wieder verlassen.

30.07.2018, 17:47

Stockholm (dpa) l Nach dem Eisbären-Angriff auf Spitzbergen darf ein verletztes deutsches Crew-Mitglied des Kreuzfahrtschiffes "Bremen" das Krankenhaus wieder verlassen. Dies teilte das Krankenhaus im norwegischen Tromsø am Montag mit. Der sogenannte Eisbärenwächter war am Samstag nach Angaben des Veranstalters Hapag-Lloyd Cruises mit Kollegen – aber ohne Touristen - auf dem zu Norwegen gehörenden Arktis-Archipel Svalbard an Land gegangen. Ein Eisbär hatte den Mann am Kopf verletzt, die anderen Wächter erschossen demnach das Tier aus Notwehr.

Der Polizei in Svalbard zufolge bereiteten das 42 Jahre alte Opfer und die elf anderen Crew-Mitglieder einen Ausflug der Passagiere vor. Die Crew hatte ursprünglich versucht, den Bären durch Schreie und das Abfeuern einer Signalpistole zu vertreiben, sagte Polizeichef Ole Jakob Malmo. Das tote Tier sei nun zur weiteren Untersuchung nach Longyearbyen, der größten Siedlung auf dem Archipel, gebracht worden. Die Behörden auf Svalbard warnen immer wieder vor der Gefahr, die von Eisbären ausgeht. Sie raten Menschen, die außerhalb der Siedlungen unterwegs sind, Feuerwaffen oder andere Vorrichtungen zur Abschreckung der Tiere bei sich zu tragen. 

Die jeweils vier bis fünf Eisbärenwächter an Bord der Schiffe von Hapag-Lloyd Cruises sollen dafür sorgen, dass Passagiere gefahrlos an Land gehen könnten, sagte Veranstaltersprecherin Negar Etminan. Sie seien speziell ausgebildet und bewaffnet. Der Vorfall vom Samstag sei geschehen, als die Wächter eine Landstation zur Absicherung eines Landgangs einrichten wollten. Die Passagiere würden Eisbären aber nicht von Land sondern von Bord des Schiffes beobachten.

Der Kreuzfahrtveranstalter Hapag-Lloyd Cruises wirbt für die Reisen nach Longyearbyen mit dem Versprechen, die Passagiere könnten dort "Arktis pur" erleben. "Wo Eisbären die Wildnis regieren", heißt es auf der Webseite, "bestimmt die Natur den Verlauf ereignisreicher Tage". Eine zehntägige Reise mit der «Bremen», die 160 Passagiere mitnehmen kann, kostet mindestens 5810 Euro.