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Jahresrückblick Kuriose Polizeieinsätze 2019

Polizisten hatten 2019 nicht nur mit schweren Jungs zu tun - sondern auch mit vielen skurilen Fällen.

27.12.2019, 08:44

Hannover (dpa) l Polizisten erleben in ihren Einsätzen etliche kuriose Situationen – auch in Niedersachsen. Im Jahr 2019 standen die Beamten vor kniffligen Fällen und falschen Türen, machten dusselige Diebe dingfest und mussten ungebetene Gäste rauswerfen. Eine Auswahl der kuriosesten Polizeieinsätze des Jahres.

Das Spezialeinsatzkommando (SEK) auf Abwegen: Gleich drei Mal haben Polizisten bei einer groß angelegten Drogenrazzia im Raum Hannover die falschen Türen eingetreten. In einem Fall hatte ein in der Wohnung vermuteter Drogendealer hausintern die Wohnung getauscht, ohne sich umzumelden. Als die Einsatzkräfte dann vor der richtigen Wohnung standen, verzichteten sie auf die gewaltsame Öffnung: Das Eindringen in die falsche Wohnung war so laut gewesen, dass die Razzia im Haus bereits bekannt war. Leichtes Spiel hatte die Polizei hingegen bei einer dusseligen Ladendiebin in Bremerhaven: Sie klaute ausgerechnet in dem Geschäft, in dem sie Tage zuvor Ware hatte zurücklegen lassen – unter Angabe ihrer Adresse und Telefonnummer.

Pizza sorgte 2019 für Begehrlichkeiten und Ärger: In Wolfsburg sind Einbrecher in den Keller eines Mehrfamilienhauses eingebrochen, nur um zwei Tiefkühlpizzen zu stehlen. Ein angesäuerter Pizzalieferant in Bückeburg nahm seinen Auftrag allzu kreativ wahr und warf einer Kundin die Mahlzeit ins Gesicht. Der Grund: Die Frau hatte die Annahme abgelehnt, da ihr die Lieferung zu lange gedauert hatte. Ein Mann aus Lüneburg hatte hingegen besonders großen Hunger auf Mettbrötchen. Gleich 13 Stück ließ er in einer Bäckerei mitgehen und hinterließ als Bezahlung lediglich einen Stein auf der Theke. Die Polizei machte den 37-Jährigen ausfindig und fand einen Teil der Beute in seinem Kühlschrank.

Skurriles Erwachen für eine WG in Hannover: Eines Morgens saß plötzlich ein wildfremder Mann in der Küche und schälte seelenruhig Kartoffeln. Erst nach und nach stellte sich heraus, dass der 49-Jährige bei keinem der Mitbewohner zu Gast war, sondern die Wohnungstür aufgebrochen hatte. Die WG stimmte ab und entschied, die Polizei zu rufen. Als die Beamten eintrafen, saß der Eindringling immer noch am Esstisch. Einen ungebetenen Mitfahrer hatte ein Autofahrer im Landkreis Celle. Ein betrunkener 54-Jähriger stellte sich auf die Straße, zwang ihn zum Anhalten und setzte sich kurzerhand mit ins Auto. Bei der Polizei sagte der Mann später, er habe einfach nur nach Hause gebracht werden wollen.

Besonders knifflig wurde es für die Polizei bei einem betrunkenen Zwillingspaar in Braunschweig: Einer von beiden soll betrunken mit dem Mofa durch die Stadt getuckert sein. Eine Passantin meldete der Polizei das Nummernschild. Als die Beamten bei der Wohnung ankamen, mussten beide Brüder pusten und hatten jeweils fast 3 Promille im Blut. Beide gaben an, dass keiner von ihnen gefahren sei. Mit nur 15 Stundenkilometern ist eine Frau zwischen Cuxhaven und Bremen über die Autobahn geschlichen. Als Begründung gab die 63-Jährige an, dass sie sich mit Teilnehmern einer Traktoren-Demo solidarisieren wolle. Einen gefährlichen Weg ins Bett hat ein Mann in Braunschweig gewählt: Nachdem er bei einer Weihnachtsfeier zu viel Glühwein getankt hatte, ist er mit seinem Auto in eine Leitplanke gekracht und kurz danach eingeschlafen. Die Polizei fand den 25-Jährigen selig schlummernd in seinem Auto, der Motor lief noch.

Falsche Polizisten machten im vergangenen Jahr in Niedersachsen immer wieder Schlagzeilen – hauptsächlich als Betrüger. Etwas anders verhielt es sich bei diesen beiden Fällen: In Celle hat die Polizei einen Fake-Streifenwagen beschlagnahmt, der unter anderem für Kindergeburtstage zu mieten war. Der Halter war gerade auf dem Weg zum TÜV, um sich ein Blaulicht als Dach-Aufbau genehmigen zu lassen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Amtsanmaßung eingeleitet. "Polizei" spielen wollte auch ein Opa mit seiner Enkeltochter in Braunschweig. Als der Mann dem Kind zum Spaß Handschellen aus seiner früheren Polizistenlaufbahn anlegte, ließen sich die Fesseln nicht mehr aufschließen. Die Feuerwehr musste ran und das Mädchen befreien.