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Produkt-Kontrolle Alu in Kräutern und Blei im Schmuck

Was Verbraucherschützer bei Kontrollen in Lebensmitteln und anderen Produkten gefunden haben.

30.11.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Ist sicher, was wir essen und berühren? Darüber wachen amtliche Kontrolleure: Sie testen auf Pflanzenschutzmittel in Kräutern, Schwermetall im Modeschmuck und Gluten in Brühwürsten. Die neuesten Ergebnisse hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin vorgestellt. Insgesamt sei die Überwachung der Betriebe und Produkte gut aufgestellt, sagte BVL-Präsident Helmut Tschiersky. „Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass wir uns nicht zufrieden zurücklehnen können.“ Ein Ausschnitt der Ergebnisse:

Der Überblick: Eine halbe Million Betriebe wurde 2015 überprüft, in der Regel unangekündigt. Bei jedem vierten Betrieb fanden die Behörden Verstöße. Auch Produkte selbst wurden gecheckt – Lebensmittel und Kosmetika, aber etwa auch alle möglichen Gegenstände, die mit Essen oder Haut in Berührung kommen. Probleme gab es bei rund 12 Prozent der 380.000 Proben. Diese Quoten bewegen sich etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Mängel bei der Kennzeichnung: Besonders auffällig war der Anstieg der Kennzeichnungsfehler. Grund: neue EU-Regelungen, die Ende 2014 in Kraft traten. Seitdem müssen zum Beispiel Infos zu allergieauslösenden Zutaten deutlicher dargestellt werden, es geht auch um Details wie Schriftgrößen. Auch für „lose Ware“ – also etwa Brötchen beim Bäcker – gibt es Änderungen. Einige hatten sich vermutlich noch nicht darauf eingestellt.

Schadstoffe in Kräutern: Frisch aus dem Topf oder getrocknet im Becher – untersucht wurden Kräuter in jeder Form. Mehr als jede zweite Probe von Dill, Oregano und Rosmarin enthielt zu viel Aluminium. Zu viele Rückstände von Pflanzenschutzmitteln fanden sich in etwa jeder zehnten Rosmarin-Probe, etwas seltener auch bei Dill und Oregano. Ein unmittelbares Risiko sei das nicht, heißt es vom BVL – zu gering sind die Mengen, die wir essen. Häufiger beanstandet werden Kräuter, die nicht aus der EU stammen oder deren Herkunft unbekannt ist.

Schwermetall im Modeschmuck: Zu viel Blei fanden die Behörden in mehr als jedem zehnten untersuchten Modeschmuckstück. Auch war bei rund zehn Prozent der Proben der Cadmiumgehalt zu hoch. Die Schwermetalle können ernsthaft krank machen, wenn sie über längere Zeit aufgenommen werden. Komplett aus Blei war der Verschlusshaken bei einer untersuchten Kette. Solche krassen Fälle sind immerhin einfach zu erkennen: Blei ist sehr weich und kann mit dem Fingernagel angekratzt werden.

Gluten in Brühwürsten: Sind glutenfreie Brühwürste wirklich glutenfrei? Auch das wurde überprüft. Die beruhigende Antwort für Empfindliche lautet fast immer: ja. Nur 4 von 612 Proben überschritten den Grenzwert für „glutenfreie“ Lebensmittel – eine allerdings um das 16-Fache.