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Song Contest Neuer Ärger um Xavier Naidoo

Im Internet laufen mehrere Petitionen gegen die Entscheidung der ARD, Xavier Naidoo zum Eurovision Song Contest zu schicken.

20.11.2015, 23:01

Bochum/Berlin (dpa) l Gegen die Grand-Prix-Teilnahme des umstrittenen Sängers Xavier Naidoo (44) regt sich weiterhin heftiger Widerstand. Inzwischen laufen im Internet mehrere Petitionen gegen die Pläne der ARD, den Sänger konkurrenzlos für den Eurovision Song Contest 2016 antreten zu lassen. Die Initiative „Keine ESC 2016-Teilnahme für Xavier Naidoo“ hatte bis gestern Mittag rund 13 000 Unterstützer. Beim Parallelprojekt „Gegen die Teilnahme von Xavier Naidoo am Eurovision Song Contest 2016“ signierten gut 10 000 Leute.

Andere wollen Naidoo nicht allein das Feld überlassen. So soll eine Bochumer Punkband ihm die Teilnahme für Deutschland beim Eurovision Song Contest streitig machen. Ein Journalistenblog aus dem Ruhrgebiet hat eine Online-Petition für die Band „Wolfgang Wendland und die Kassierer“ gestartet, mehr als 7000 Unterstützer unterschrieben.

Wendland (53) zeigte sich überrascht, möchte aber „auf jeden Fall“ in Stockholm antreten. „Mich hat sehr gestört, dass Herr Naidoo gesetzt ist“, sagte er gestern. Der Musiker und Satiriker, der sich bei Auftritten schon mal auszieht, ist auch für politische Aktionen bekannt. Bei der Bundestagswahl 2005 etwa war er für die „Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands“ (APPD) angetreten. Schlager-Urgestein Ralph Siegel (70) nahm Naidoo in Schutz, kritisierte bei „Focus Online“ aber das Verfahren. „Ich finde es nicht gut, dass die ARD keinen deutschen Vorentscheid veranstaltet, bei der auch der Nachwuchs eine Chance hätte.“

ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber verteidigte erneut den Entschluss. „Was mich an dem Shitstorm überrascht hat, ist, dass die Bereitschaft, sich mit den Fakten oder dem, was er selber gesagt hat, auseinanderzusetzen, überschaubar ist“, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Xavier Naidoo selbst wehrte sich gegen Kritik. Laut NDR teilt er mit: „Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland und einen respektvollen sowie friedlichen Umgang miteinander.“