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Tiergeschichten Die tierischen Internetstars 2016

Pinguine, Faultiere und ein Krake - 2016 hielt das Internet mehr bereit als nur putzige Katzenvideos. Von kurios bis berührend.

27.12.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Schmidtchen brauchte neue Pullover. Ein Aufruf im Internet bescherte dem Kater, der sich ständig selbst kratzte, eine variantenreiche Garderobe. Diese und andere tierische Nachrichten begeisterten 2016 das Internet.

Im fünften Jahr in Folge kehrte ein Pinguin zu seinem Retter in Brasilien zurück. João Pereira de Souza half 2011 einem auf einer brasilianischen Atlantikinsel gestrandeten Pinguin, der mit Öl verklebt war und ein gebrochenes Bein hatte. Die Geschichte von João und dem Pinguin, den er Dindim nannte, wurde zum Internethit. Normalerweise lebt Dindim wohl rund 4000 Kilometer weiter südlich in Patagonien. Seit der Pflege schwimmt er jedes Jahr die Strecke zu João und zurück.

Ein höchst wendiger Krake namens Inky hat mit seiner spektakulären Flucht aus einem Aquarium in Neuseeland im Frühjahr Schlagzeilen gemacht. Es ist unklar, ob Mitarbeiter des Aquariums von Napier eines Abends das Drahtnetz über dem Wassertank aufließen oder ob der Krake es selbst nach oben drückte. Inky quetschte sich durch den Spalt, glitt eine zwei Meter hohe Wand hinunter und über den Boden zu einem Abflussrohr, das in den Pazifik führt. Zurück blieb nur eine nasse Spur auf dem Boden. Das Internet feierte den Kraken für seinen Ausbruch.

Der arme Kater Schmidtchen leidet an einer Krankheit und muss sich ständig kratzen. Damit keine Wunden entstehen, überlegten sich Tierheimmitarbeiter im brandenburgischen Forst etwas Außergewöhnliches. Sie bastelten aus Wärmflaschenbezügen Rollkragenpullis für Schmidtchen als Schutzbekleidung. Weil sein Pulli-Verschleiß hoch war, starteten die Mitarbeiter im Internet einen Aufruf. Ergebnis? Die Päckchen türmten sich und Schmidtchen konnte jeden Tag in einem anderen Design eingekleidet werden.

Der letzte Spaziergang im Leben des 18 Jahre alten Hundes Walnut rührte im November Menschen in aller Welt. Sein Besitzer aus dem britischen Cornwall sah sich zur Einschläferung des kranken Tieres gezwungen und hatte Hundefreunde im sozialen Netzwerk Facebook dazu aufgefordert, ihn und Walnut beim letzten Gassigehen zu begleiten. Hunderte Menschen folgten dem Aufruf – viele davon mit ihrem Hund. Bilder von dem Strandspaziergang wurden sogar im BBC-Fernsehen übertragen. Darauf ist zu sehen, wie der Besitzer den geschwächten Hund in eine Decke gewickelt am Strand entlang trägt.

Ein Königspinguin namens Sir Nils Olav wurde in diesem Jahr zum Brigadegeneral befördert. Das Tier watschelte bei dieser Gelegenheit an mehr als 50 in Reih und Glied aufgestellten Soldaten der Leibgarde des norwegischen Königshauses entlang. Der Auftritt im Zoo der schottischen Hauptstadt Edinburgh gehörte zu einer Zeremonie mit langer Tradition. Seit 1972 dient ein Königspinguin aus dem Edinburgher Zoo der norwegisch-königlichen Leibgarde „Hans Majestet Kongens Garde“ als Maskottchen.

Ein verletztes Faultier wurde in Ecuador von einer Autobahnpatrouille gerettet – die Fotos des Tieres entwickelten sich zum Internet-Hit. Das junge Tier hatte sich vom Regen durchnässt und verängstigt an einen Schutzplanken-Pfosten des neu eingeweihten Autobahnkreuzes von Quevedo geklammert. Die Verkehrspolizisten brachten das Faultier zu einem Tierarzt, der eine leichte Verletzung an einer Pfote behandelte.