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Wenn das Geld nicht reicht Immer mehr Nebenjobber im Land

Das Leben ist teuer. Und wer von seiner Arbeit nicht leben und sich nicht alles leisten kann, schuftet nebenher.

17.08.2015, 05:38

Halle (dpa/sa) – In Sachsen-Anhalt sind immer mehr Menschen auf einen Nebenjob angewiesen. Innerhalb von zehn Jahren stieg deren Zahl um 58 Prozent, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. So verdienten Ende 2014 rund 24 600 Sachsen-Anhalter etwas dazu. Im Dezember 2004 waren es laut den aktuellen Daten mit rund 15 600 noch 9000 Nebenjobber weniger.

Rund 60 Prozent der Nebenjobber sind den Angaben zufolge Frauen. Fast Dreiviertel sind zwischen 25 und 55 Jahre alt. Der Anteil der 55- bis 65-Jährigen liege bei 18 Prozent. Aktuell haben in Sachsen-Anhalt etwas mehr als drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land einen Nebenjob. Bundesweit verdienen sich allerdings gut 8 Prozent der Beschäftigten etwas dazu; vor allem im Büro, in der Logistikbranche, in Hotels und Gaststätten.


"Die Motivation der Nebenjobber ist unterschiedlich", sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Lutz Mania. In einigen Branchen sei das Lohnniveau gering und der Nebenjob biete die Möglichkeit, die Einkommenssituation zu verbessern. Zudem arbeite ein Drittel der Frauen in Teilzeit und kompensiere die Einkommenslücke durch einen weiteren Job.

Er betonte, dass sich noch nicht sagen lasse, wie sich der ab 2015 verbindliche gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro auf die Entwicklung der Nebenjobs ausgewirkt hat. Und: "Manche Menschen entscheiden sich ganz bewusst, trotzdem einen Nebenjob zu haben, um größere Vorhaben, etwa ein neues Auto oder eine Reise, zu finanzieren", sagte Mania.