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Arbeitsmarkt Jeder Zehnte im Land ohne Job

Sachsen-Anhalt gehört weiter zu den Bundesländern mit der höchsten Arbeitslosigkeit. Immerhin gab es keine Verschlechterung.

01.09.2015, 14:27

Halle (dpa/sa) – Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt hat sich im Monat August kaum verändert. Es waren rund 116 100 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle mitteilte. Das seien etwa 200 weniger als im Juli gewesen. Die Arbeitslosenquote lag damit weiter bei 10,0 Prozent. Im Vergleich zum August 2014 gab es nun etwa 5200 Arbeitslose weniger.

Mit Blick nach vorn hieß es, nachlassende Entlassungen und mehr Stellenmeldungen ließen einen Herbstaufschwung erwarten. Die Arbeitslosigkeit werde in den kommenden Monaten voraussichtlich deutlich sinken.

Im Bundesländer-Vergleich landete Sachsen-Anhalt mit 10 Prozent Arbeitslosigkeit hinter Bremen (11,1 Prozent) und Berlin (10,7 Prozent) auf dem drittletzten Platz. Bundesweit liegt die Quote bei 6,4 Prozent.

Es gab im August zwei gegenläufige Trends. Die Zahl arbeitslos gemeldeter junger Menschen stieg in Sachsen-Anhalt binnen eines Monats um 632 auf 9280. Die bis zu 25-Jährigen haben oft gerade ihre Ausbildung beendet und suchen einen Job. Menschen über 55 Jahren waren hingegen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im August waren 26 900 ohne Job und damit 470 weniger als im Juli, wie die Regionaldirektion weiter mitteilte.

Ausländische Mitbürger sollten zunehmend in den Blick genommen werden, sagte der Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, Kay Senius. Rund 24 Prozent von ihnen seien im August arbeitslos gemeldet gewesen, das heißt fast 5700 Betroffene. Das sei ein Plus von 123 im Vergleich zum Juli und ein Zuwachs um mehr als 1000 im Vergleich zum August 2014. Zu den Gründen gehöre, dass die Anerkennung ausländischer Abschlüsse oft Zeit koste und die Menschen die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschten.

Nach wie vor bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit eines der Hauptprobleme in Sachsen-Anhalt. Im August waren den Angaben der Regionaldirektion zufolge 44 100 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Job. Das waren rund 2500 weniger als im Vorjahr. Der Anteil an allen Arbeitlosen lag bei 38 Prozent.